Gewusst, dass... Tag des inhaftierten Schriftstellers 2019 - 1

Gewusst, dass…

Gewusst, dass... Tag des inhaftierten Schriftstellers 2019

Der 15. November gilt als Gedenk- und Aktionstag für zu Unrecht inhaftierte Schriftstellerinnen, Journalisten, Verlegerinnen und Blogger. Seit 1980 erinnert das Writers-in-Prison-Commitee des PEN (Poets, Essayists, Novelists) an diesem Tag an verfolgte, inhaftierte und ermordete Schreibende, um an ihr Schicksal zu erinnern und um denjenigen zu gedenken, die getötet wurden, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäusserung wahrgenommen haben.

Jedes Jahr stellt der internationale PEN ausgewählte Fälle in den Fokus, die beispielhaft für die Repressionen stehen, denen Kolleginnen und Kollegen weltweit täglich ausgesetzt sind. 2019 sollen die Schicksale von Lydia Cacho (Mexiko), Stella Nyanzi (Uganda), Nedim Türfent (Türkei), Galal El-Behairy (Ägypten) und Shakthika Sathkumara (Sri Lanka) besonders ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden.

Jährlich legt das Writers-in-Prison-Committee eine Broschüre (Caselist) vor, die sämtliche ihm bekannt gewordenen Fälle auflistet. Die Angaben werden ständig aktualisiert. Diese Auflistung ist Indikator dafür, wie es um Meinungsfreiheit in den Weltregionen bestellt ist.

Die aktuelle Caselist finden Sie hier.

Deutschschweizer PEN-Zentrum widmet diesen Tag dem chinesischen Schriftsteller und Dissidenten Liao Yiwu, dessen Werke in den letzten Jahren in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Er gilt als einer der bedeutendsten chinesischen Autoren der Gegenwart.
In Gesprächen, Reportagen und Erzählungen berichtet Liao Yiwu über die Probleme des chinesischen Alltags, über politische Verfolgung und den totalitären Irrsinn seines Heimatlandes. Dabei gerät auch immer wieder seine eigene Biografie in den Fokus. 2016 erschien sein viel beachteter Roman «Die Wiedergeburt der Ameisen» sowie 2018 «Drei wertlose Visa und ein toter Reisepass. Meine lange Flucht aus China». Sein neuestes Buch trägt den Titel «Herr Wang, der Mann, der vor den Panzern stand. Texte aus der chinesischen Wirklichkeit.» Liao Yiwu wurde mit dem Geschwister-Scholl-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Er lebt seit 2011 im Exil in Berlin. Seine Werke sind in China verboten.

Der PEN international fördert die Literatur und verteidigt die freie Meinungsäusserung. Er zählt zu den bekanntesten internationalen Autorenverbände. Er besteht aus einem Netzwerk von 144 Zentren in 102 Ländern und ist beratendes Mitglied der UNESCO.

Autor

Redaktion SOgenda

Kontakt

Kategorie

  • Gewusst, dass…

Publiziert am

15.11.2019

Webcode

www.sogenda.ch/SyTDTg