Latärneumzug

Am 11.11 findet der Latärneumzug in Derendingen statt. Doch woher stammt dieser Brauch eigentlich?

In vielen Regionen der Schweiz, Deutschlands, Österreichs, in Luxemburg sowie in Ostbelgien, sind Umzüge zum Martinstag üblich. Bei den Umzügen ziehen Kinder mit Laternen durch die Straßen der Dörfer und Städte. Bei dem Umzug werden Martinslieder (I gah mit mire Latärne) gesungen. Die Laternen werden meist vorher im Unterricht der Grundschulen und in Kindergärten gebastelt.

Der Legende nach gab der Soldat St. Martin einem Bettler die Hälfte seines Soldatenmantels, um den Mann vor dem Erfrieren zu schützen. Danach wurde St. Martin ein Bischof, um armen Menschen zu helfen. Während diese Geschichte im Volksmunde allgemein bekannt ist und im Zusammenhang mit dieser Tradition erzählt wird, erklärt sie nicht den Brauch, mit Laternen durch die Straßen zu promenieren.

Es ist nicht klar, warum die Geschichten über St. Martin zum Brauch von Laternelaufen führten. Vielleicht ist Laternelaufen genau wie Adventskränze ein symbolischer Akt, „Licht in die Welt zu bringen“. Es ist auch möglich, dass eine Tradition mit einer anderen in Konflikt geriet oder dass die Laternen aufgrund des Mangels an Tageslicht im Herbst und Winter Überreste eines notwendigen Brauchs sind. Feste des Lichts gibt es auf der ganzen Welt und in vielen Kulturen und Traditionen.

Die heutige Form des Martinszuges, bei welcher oft der heilige Martin als Soldat oder als Bischof mitreitet, entstand um die Wende zum 20. Jahrhundert im Rheinland, nachdem es schon vorher Lichterzüge in Form von „Lärmumzügen mit Lichtern“ oder als geordneter, von Erwachsenen geleiteter Umzug gab. Heutige Martinszüge sind meist überpfarrlich, schulorientiert und katechetisch ausgerichtet.

Der Brauch ist nicht nur auf den deutschen Sprachraum beschränkt. So veranstaltet eine Gemeinde in Stockholm einen Martinsumzug, und auch in den Niederlanden existiert der Brauch.

Wann: 11.11.2020 um 17:30 Uhr

Treffpunkt: Steinmatt Schulhaus vor dem Spielgruppenlokal

Weitere Infos finden Sie unter: www.clubjungerfamilien.ch/agenda