Wisenberg mit Aussichtsturm

Ein Dorf ist ein Dorf. Was für viele Wohn- oder Arbeitsort ist, steht für andere als Synonym für Ruhe und Idylle. Wer in städtischem Gebiet lebt und arbeitet, sollte zum Beispiel das Juradorf Wisen besuchen. Wisen hat viele schöne Seiten und eine lange Vergangenheit. Es ist mit rund 400 Einwohnern eine der kleinen Gemeinden im Kanton Solothurn, liegt abseits, ganz für sich, in den Jurahöhen. Jahrhundertelang hat Wisen es meisterhaft verstanden, zwischen den Machtansprüchen von Solothurn und Basel, seine Eigenständigkeit zu bewahren. Heute bringt die exponierte Lage Voteile ? die Zentren beidseits des Juras sind nah.

Wisen ist heute noch das, was es immer schon war: einfach ein kleines Dorf, eingebettet in eine idyllische, hügelige Landschaft. Im Dorfkern fallen die vielen gelben Wanderwegweiser auf ? Wisen ist ein beliebter Ausgangsort für interessante und abwechslungsreiche Wanderungen. Ganz in der Nähe stand die erste Burg der Froburger. Die Froburg wurde während mehrerer Jahrhunderte in etlichen Etappen ausgebaut und entwickelte sich zu einer Trutzburg. Sie wurde beim Erdbeben 1356 zerstört. Die Ruine ist heute sorgfältig ausgegraben und ist beliebtes Ausflugsziel.

Wandert man in die andere Richtung kommt man zum Wisenberg (1000 m ü. M.). Der Wisenberg hat tektonisch eine besondere Bedeutung: Der feste Untergrund gehört noch zum Tafeljura, während der Berg selber ein überbordendes Stück Kettenjura darstellt. Er war jahrhundertelang kahl und wurde als Hochwacht genutzt. Heute ist der Gipfel zwar wieder bewaldet, aber dank dem im letzten Jahrhundert gebauten Aussichtsturm nach wie vor weitsichtig. Von hier oben sieht man frei in alle Himmelrichtungen, sieht sowohl in die Alpen wie in die Vogesen. Dorf ist Dorf, oder doch nicht? In Wisen kann man die Schönheit ländlicher Idylle entdecken.