Solothurn

Abbruch, Einsprachen und Neubau: Der Weg des Kurhauses Weissenstein bis zur Eröffnung

Das umgebaute Kurhaus auf dem Weissenstein feiert am 1. August Eröffnung. Wir blicken auf die Bauphase zurück.

Im April 2017 hatte der Regierungsrat Solothurn die Umbaugrundlagen für das Kurhaus bewilligt. Der Umbau wurde auf 20 Millionen Franken geschätzt. Zum Umbau gehört die Renovation des Kurhauses wie der Anbau einer Panorama Halle am Ostflügel. Dieser wird die Durchführung grösserer Anlässe mit 500 und mehr Gästen ermöglichen und beinhaltet einen Selbstbedienungsbereich. Die Baubewilligung verzögerte sich im Juni 2017. Drei Einsprachen wurden während der Einsprachefrist eingereicht. Die Hotel Weissenstein AG hoffte auf einen Baustart im August 2017.

Zwei Einsprachen bezogen sich auf die geplante Panorama-Halle am Kurhaus: Der VCS Sektion Solothurn verlangte Klarheit über das Fassungsvermögen dieses Gebäudes. Die Vogelschutz-Organisation Birdlife verlangte, dass die grossen Glasfronten so gestaltet werden, dass sie nicht zur Todesfalle für Vögel werden. Die dritte Einsprache stammte von einer Privatperson, die in diesem Stadium des Verfahrens nicht mehr zur Einsprache berechtigt war. Trotz der hängigen Einsprachen hatte der Kanton die Baubewilligung für den Rückbau des Osttraktes sowie den Aushub für die Panorama Halle erteilt, auf Risiko der Bauherrschaft.

August 2017

Das Museum im Kurhaus Weissenstein, dass von der Bürgergemeinde Solothurn betrieben wurde, war kurzfristig geschlossen.

Den Ostflügel benötigte man zur Zeit der Umbauarbeiten anderweitig und später wurde er abgerissen.

An dieser Stelle soll dann die Panorama Halle gebaut werden. Die Einsprachen blockierten weiterhin den Bau. Noch ist deshalb ungewiss, ob der für kommenden August vorgesehene Spatenstich tatsächlich stattfinden kann.

Klar war, dass die Sammlung des Museums im renovierten Kurhaus keinen Platz mehr finden wird. Das Material wurde in Räumlichkeiten der Seilbahn Weissenstein AG eingelagert.

September 2017

Die Bauarbeiten hatten begonnen. Die Tage des Ostflügels waren damit gezählt . An dessen Stelle kam die multifunktionale Panorama Halle der Hotel Weissenstein AG.

Die Hotel Weissenstein AG reichte beim Kanton zusätzliche Bauunterlagen nach. Sie will das renovierte Kurhaus mit Holzschnitzel beheizen . Die mit dem neuen Energiekonzept vorgesehene Holzschnitzelheizung würde mit Brennholz aus den umliegenden Wäldern der Bürgergemeinde Solothurn betrieben werden können. Die Bürgergemeinde und die Hotel Weissenstein AG als Bauherrin hatten laut Grütter eine entsprechende Einigung erzielt.

Spatenstich September 2017

Am 11. September 2017 schritt man dann zum Spatenstich für den 20-Mio.-Franken Um- und Neubau. Die definitive Baubewilligung lag zu der Zeit noch nicht vor. Zwei Einsprachen waren noch hängig. Die Hotel Weissenstein AG zeigte sich jedoch zuversichtlich was die Einigung mit den Einsprechern betraf. Der Kanton wollte aber klare Verhältnisse schaffen. Sobald die restlichen Unterlagen eingereicht wurden, wurde über die Einsprachen entschieden.

Die Generalbauunternehmung Baulink AG, die für das ganze Projekt verantwortlich war, hatte mit Räumungs- und Abbrucharbeiten begonnen. Laut Fahrplan der Bauherrschaft sollen der Osttrakt-Abriss und der Felsaushub für die Panorama Halle noch vor dem Wintereinbruch erfolgen.

Neue Website und neues Logo

Ab Dezember 2017 bis Ende März 2018 standen die Arbeiten witterungsbedingt still. Wenn nicht an der Baufront, liefen doch in anderen Bereichen die Aktivitäten der Kurhausbesitzer auf Hochtouren. Mit einem neuen Logo präsentierten sie sich auf der ebenso neuen Website .

Für das Frühjahr 2018 waren die Fertigstellung der Bodenplatte sowie der Rohbau des Neubaus geplant, worauf im folgenden Spätsommer der Innenausbau samt Haustechnik ausgeführt wurde. Die bisherige Kurhauspächterin, die Kappeler Gastro AG war für die Gastronomie verantwortlich. Sobald die Panorama Halle in Betrieb geht, wird das Kurhaus per Anfang 2019 für die umfassende Renovation geschlossen. Im Neubau sollte zumindest eine eingeschränkte Gastronomie sichergestellt werden, während die Altbauten saniert wurden. Nach der Renovation werden 54 Zimmer der 4-Sterne-Kategorie angeboten (früher 20).

März 2018

Man trennte sich von Pächter Samuel Kappeler und die Arbeiten lagen deutlich hinter dem Zeitplan. Deshalb entschloss man sich für den parallelen Bau der Panorama-Halle und der Renovation des Kurhauses. Es lag aber immer noch kein gültiges Baugesuch vor. Die Kurhaus-Besitzer hatten allerdings – auf eigenes Risiko – bereits mit den Vorbereitungen für den Neubau begonnen; so wurde der Ostflügel abgerissen und eine Baugrube für den Neubau ausgehoben, dessen Bodenplatte und Rohbau im Mai 2018 fertiggestellt wurde.

Nach der Trennung von Pächter Samuel Kappeler schloss das Kurhaus am 22. April 2018 den Betrieb. Seilbahn-Geschäftsführer Konrad Stuber wurde für die Dauer der Bauzeit auch Beizer.

Autor

az Solothurner Zeitung

Kategorie

  • Solothurn

Publiziert am

31.07.2019

Webcode

www.sogenda.ch/5DFSh9

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