Solothurn
Eine Aktion reichte nicht: Sprayer brauchen zwei Anläufe für Graffiti
«FTP» – diese drei mysteriösen Buchstaben im Grossformat sind seit Montagmorgen in einer Solothurner Unterführung zu lesen. Die Übeltäter wurden mit ihrem Graffiti in der ersten Nacht nicht fertig - und kehrten zurück, um ihr Werk zu vollenden.
Erneut waren in der Unterführung zur Blauen Post in Solothurn Schmierfinken unterwegs. Eine Herausforderung für die IG Pro Vorstadt, welche die Passage möglichst frei von Sprayereien halten möchte und deshalb seinerzeit selbst zum Pinsel gegriffen hatte, um dem Ganzen einen schönen Anstrich zu verpassen.
Nun übten sich die Sprayer gleich zweimal an derselben weiss gestrichenen Wand, die bereits unter anderen Graffitis zu leiden hat. Bereits am Montag war der Schriftzug «FTP» zu lesen - allerdings war das «Kunstwerk» noch nicht vollendet - der rote Rahmen um die Buchstaben wies noch einige Flecken auf.
So hatten die Übeltäter noch nicht genug von der Unterführung - und kehrten zurück, um das Graffiti zu vervollständigen. Wer am Dienstagmorgen in der Unterführung unterwegs war, dem sprang nun das kräftige Rot - um die drei Buchstaben «FTP» verteilt - ins Auge.
Ausserdem hinterliessen die Sprayer noch zwei weitere Schriftzüge. Ob es morgen noch mehr zu sehen gibt?
Übrigens: Die Polizei hat bereits einen Augenschein vor Ort genommen. Nicht zuletzt an den drei Buchstaben «FTP» dürften die Beamten keine besondere Freude haben: Die Abkürzung soll nämlich weniger für Freisinnig-Temokratische Partei stehen als vielmehr für «Fuck The Police».
Zwei Stunden Arbeit für weisse Wände
Kurz nach dem Mittag tauchen bereits zwei Werkhofmitarbeiter auf, die die Wände der Unterführung wieder weiss streichen. Nach rund zwei Stunden ist von den Graffitis nichts mehr zu sehen – an den Wänden heben sich nur noch einige Stellen durch neue weisse Farbe ab. Die verschmierte Gebäudefassade könne man noch nicht streichen - «dafür brauchen wir andere Farbe», erklärt ein Mitarbeiter.
Mit kleineren Schmierereien hätte man immer wieder zu kämpfen, sagt der stellvertretende Chef des Werkhofs, Urs Mühlemann. Die Graffitis von der Unterführung seien schon «etwas Grösseres». «In der letzten Zeit hatten wir nicht oft mit so etwas zu tun», sagt er auf Anfrage.
Erklären oder verhindern könne man solche Aktionen nicht. So bleibt dem Werkhof nichts anderes übrig als ein Fahrzeug, zwei Mitarbeiter undeimerweise Farbezu entbehren und die Spuren der Sprayer verschwinden zu lassen.
Quelle: az Solothurner Zeitung
Datum: 29.12.2015, 14:26 Uhr
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az Solothurner Zeitung
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