Solothurn
Nach der WM: Die Solothurner Veranstalter von Public Viewing ziehen Bilanz
Die drei grossen Anbieter von Public Viewing in Solothurn - «Beachstyle», «Beach Arena» und «SO geht Fussball» - ziehen Bilanz und Lehren und blicken in die Zukunft.
Gerade die Vorrundenspiele hatten vom Sonnenschein profitiert. Dafür stellten die vergangenen anderthalb Wochen die Wetterfestigkeit der Solothurner auf die Probe. Was für Umberto Monopoli, «Beachstyle»-Platzchef, kein Problem darstellte: «Dank überdachter Tribüne hatten wir auch so eine gute Auslastung.» Lediglich der Kälteeinbruch habe einige abgeschreckt, für den WM-Konsum die warmen Stuben zu verlassen. Auch der Wegfall der grossen Fanmeilen – Portugal, Italien und Spanien – sei als Einbruch spürbar gewesen.
Als Flop bezeichnete er das Kleine Finale, top hingegen bilanzierten die Schweizer Spiele: «Zum Teil mussten wir um die 1800 Leute wegschicken, weil wir am Limit waren.» Sonst zeigt sich Monopoli begeistert «über die ausgelassene Stadionstimmung, die vom Baby bis zum 80-Jährigen alle erfasste». Auch viele Nicht-Solothurner haben so den Weg ins «Rio am Jurasüdfuss» gefunden. Rahmenanlässe wie Fitnessworkshops oder Konzerte seien ebenso gut angekommen, «auch wenn man merkte, dass die Leute vor allem für den Fussball hergekommen sind».
Zuversichtlich klingt der Ausblick der Organisatoren. «Beachstyle» soll es als Marke auch weiterhin geben. «Die städtischen Behörden gewähren uns ein Vorrecht für die Nutzung des Platzes, der sich für uns nach wie vor hervorragend eignet.» Dies nicht nur für Public-Viewing-Anlässe, sondern auch für andere Veranstaltungen im Rahmenprogramm. Beim Umsatz haben sich die wegfallenden Fanmeilen bemerkbar gemacht, «insgesamt kommen wir aber mit schwarzen Zahlen und blauem Auge raus».
Verhaltenes Finale im CIS
Ähnlich resümiert Micha Rusterholz für die «Beach Arena». Auch er schätzt, dass es finanziell aufgeht, nicht zuletzt auch dank guter Partnerschaften mit Lieferanten und Dienstleistern. Auch stärken ihm viele positive Rückmeldungen vor allem zum Ambiente den Rücken. Etwas ernüchtert blickt er auf das verregnete Finale zurück: «350 Besucher hatten wir, 1000 hättens werden können.» Und das, obwohl er als Publikumsmagneten Kaya Yanar gewinnen konnte, der als Comedian auch schon das Hallenstadion füllte. «Die Leute hielten sich auf alle Fälle die Bäuche vor Lachen», wendet er ein.
Das Schlechtwetter war denn auch der Grund, die Halbfinalspiele gar nicht zu übertragen. Dafür ist er mit der Resonanz auf den Familientag zufrieden, von denen stolze Sandburgen zeugten. Analysiert er die ganze WM-Zeit, so ist er sich der etwas abseitigen Lage bewusst – gegenüber dem zentraleren Dornacherplatz, an dem man eher auch zufällig vorbeikomme. «Bei mir gibts einfach den Badi-Bonus, der bei 30 Grad lockt.» Er schätzt, dass total 10 000 Besucher sein Angebot besucht haben. Abgesehen von den Schweizer Spielen kommt er zum Fazit, dass mit drei Public Viewings der hiesige Markt gesättigt sei.
Gern hätte er die Anlage länger stehen lassen. Doch am nächsten Wochenende steht ein Beachvolley-Turnier an. Bis dahin wird abgebaut und: «Die Möblierung und andere Einrichtungsobjekte verkaufen wir ab Platz.
Autor
az Solothurner Zeitung
Kategorie
- Solothurn
Publiziert am
Webcode
www.sogenda.ch/tg1fGf