Stadt Solothurn

Mit Vehikeln und schrillen Tönen gegen den Winter

«Chli chüderle» bei Petrus durch die UNO-Verantwortlichen hat sich sehr gelohnt. Honolulu durfte einmal mehr einen Grossen Umzug bei optimalen Bedingungen geniessen.

Obwohl die Vorbereitungszeit durch die frühe Ostern und damit frühe Fasnacht knapp bemessen war, präsentierten die über tausend Teilnehmenden in 37 Bildern einen herrlich vielfältigen, farbenprächtigen und zwischenfallsfreien Einblick in ihr närrisches Schaffen. Chüderle, die Krone, die Strassenlocherei, das Après-Ski wie der Weissenstein waren gewichtige Ideenspender.
Eine amerikanische Ouvertüre
Topfit eröffnete der neunzigjährige Tambourenverein Solothurn als gut gepolsterte «American Football»-Spieler und angespornt durch ihre charmanten Chearleaders den Narrenreigen. Mit einem Riesen-Bautrupp nahm sich die Fasnachtszunft Vorstadt ihrem verlöcherten Stadtteil an. Ein Megabohrer eröffnete den Maulwürfen den Weg an die Oberfläche. Der weissen Jahreszeit chüderlete die Glänggeler-Guggemusig in weissen Kostümen.
Den Film «Kampf der Titanen» setzten die Muttiturmbiisser auf die hiesigen Verhältnisse um. Platt gestampft haben sie niemanden. «Les Bleues» in Schwarz - so feierten die Bloosophoniker ihr 40-jähriges Bestehen würdig. «Les bonnes de la Couronne», das waren die Zimmermädchen der Kladeredätsch. Unter Goldenen Kronen trauerten sie dem geräumten Hotel nach. Das Hauptsujet integrierten die Konfetti-stampfer gekonnt. Mit ihren Tönen chüderleten sie clownesque dem Publikum.
«Krone»-Inventar statt Instrumente
Fernwärme spendete die Narrenzunft Honolulu. Diese durfte die 40-jährige Schnitzelbankgruppe Elisi vorne auf dem Zugfahrzeug erfahren. Auf ihre Instrumente verzichtete die Frauengugge Guggetschi notgedrungen: Mit dem Heraustragen des Inventars aus der Krone waren sie mehr als beschäftigt. Dass Fasnacht nicht nur Kultur, sondern auch Kunst ist, bestätigten die Altstadt-Rueche. Mit ihrem Wagen waren sie bereit, den von René Zäch verschmähten kantonalen Kunstpreis entgegen zu nehmen. Seit 25 Jahren polieren die Gassefäger die Gassen. Honolulu ist für sie dank der geplanten Wasserstadt das neue Venedig. Die Gondeln haben sie parat.
Mit ihrem Zunftausflug unterstützte die Mamfi-Guggenmusig die krisengeschädigten Iren, am Umzug als Torreros die Spanier. Im Jahr 13 die Nummer 13 - die Stedtli-Gumslen trotzten diesem Aberglauben mit einer fletschenden Hundefratze. In den Wilden Westen führten die 11i-Schränzer als Dalton-Banditen auch optisch. Eine weitere Variante, den Weissenstein zu erklimmen, präsentierte die Tannenweg-Zunft: Mit Raketen schicken sie die Leute auf den Hausberg!
Auftritt der sportlichen Tambouren
Den Nachwuchsblock führte die Tambourenschule des Tambourenvereins an. Wie der Stammverein kamen sie sportlich als Fussballer. Die Skipiste führten die Zuchler Provinznarren selbst mit. Da liess es sich umso besser dem Après-Ski frönen. Unter zwei grossen Gringen versteckt, dafür auf ihre Instrumente verzichtend, forderten die Sümgaggophoniker keck: «mir wei Fläschehauter». Die Skination Schweiz retteten die Schanzenarren. Ein Ratrac ebnete den Weg zum mittelländischen Skihütten-Gaudi!
Sich selber chüderleten die Guggeschränzer mit ihrem typischen Wackelschritt. Liefen deshalb ihre Gringe grün an? Nach einem Jahr Pause entfachten die Risnagu ihr Narrenfieber neu. Mit Drachenköpfen chüderleten auch sie. Wegen der be-vorstehenden Abschaltung der AKWs chüderlete die Sans-Gêne-Zunft Zuchwil der Sonne. Die Wybeeri-Gugge imponierte mit grossen Flügeln und sanften Farben. Das nennt sich «11en». Die Grashüpfer feierten als grüne Grashüpfer ihr 15-jähriges Bestehen und zeigten ihre Kostüme aus dieser Zeit. Auch «Die Wüude» gondelten durch die Aarestadt. «Eifach angersch» eben - schwarz. Seit 45 Jahren chüderlen die Weihere Schränzer der honolulesischen Fasnacht. Unter ihren hellvioletten Perücken gaben sie den Ton an.
Da gehts um die Wurst
Ihren Riesengrill wird die Weschtstadt-Zunft als Teil der Solothurner Gastkantons-Delegation auch am St. Galler Olma-Umzug zeigen. Die legendären Olmawürste verfeinerten die Zünftler als veritable Senftuben. Gefürchig als Waldgeister kam die Aare-Jätter-Gugge aus dem tschudrigen Wald zum C

Autor

az Solothurner Zeitung

Kategorie

  • Stadt Solothurn

Publiziert am

10.02.2013

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www.sogenda.ch/vaq4Df

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