Kultürchen 19: Patrick Vangeenderhuysen - 1

Stadt Solothurn

Kultürchen 19: Patrick Vangeenderhuysen

Im diesjährigen kulturellen Adventskalender schaut zmitz auf 24 Jobs und Berufe in der Kulturwelt. Heute fragen wir Patrick Vangeenderhuysen, Geschäftsführer von Van Geen Security.

Verfasst von Lucilia Mendes von Däniken am 19. Dezember 2023.

Im diesjährigen kulturellen Adventskalender schaut zmitz auf 24 Jobs und Berufe in der Kulturwelt. Heute fragen wir Patrick Vangeenderhuysen, Geschäftsführer von Van Geen Security.

Der 48 jährige Patrick Vangeenderhuysen arbeitet seit 23 Jahren in der Securitybranche. Davon fünf Jahr als Angestellter in verschiedenen Sicherheitsfirmen  – und nun seit 18 Jahren selbstständig als Geschäftsführer der VAN GEEN Security GmbH.

An welchen kulturellen Anlässen/In welchen Kulturinstitutionen bist du als Security im Einsatz?
Wir sorgen in ganz vielen Institutionen für die Sicherheit der Besucher. In Solothurn zum Beispiel hier: Kulturfabrik Kofmehl, Hidden, Kulturgarage, aber auch in der P9 Event Location in Biberist oder in der Kantine sowie im Trafo Attisholz Attisholz. Aber auch am Rock am Märetplatz in Grenchen sowie am Openair Deisswil und am Openair Etziken. Hinzu kommen grössere Anlässe wie: Solothurner Filmtage, die W.A. de Vigier Stiftung Startup Awards, das Streetfood-Festival oder das Oktoberfest in Solothurn und Lohn-Ammannsegg oder das Gurtenfestival und der FIS Weltcup in Adelboden.
Dies ist nur eine Auswahl.

Was gehört alles in dein Aufgabenbereich?
Wir teilen das in drei Bereiche auf:

  • allgemeine Bewachung: Grundstücke, Objekte, Baustellen, gefährliche Güter

  • Ordnungsdienst: Türsteher, Anlassdienste, Patrouillen, Personenkontrolle

  • Verkehrsdienst: Parkplatzanweisung und -überwachung, kleinere Verkehrsregelungen

Was hat sich an deiner Tätigkeit in den letzten Jahren verändert?
Der GAV hat vieles verändert, allgemein ist die Arbeitsverordnung strenger geworden . Der administrative Aufwand ist enorm gestiegen. In den letzten Jahren ist zudem ein extremer Preiskampf unter den Sicherheitsfirmen entstanden. Für manche Veranstalter ist die Qualität unserer Dienstleistung zweitrangig geworden. Oft erhalten wir Absagen weil wir zwischen CHF 0.50 – 2.00 pro Stunde teurer sind als die Mitbewerber. Wir müssen immer flexibler reagieren können: es kommt vor, dass wir am Mittag ein Telefonat erhalten und am gleichen Abend schon Personal stellen müssen. Was wir auch vermehrt spüren: Ein Teil der Gäste ist uns gegenüber sehr respekt- und anstandslos und unsere Dienstleistung wird oftmals nicht geschätzt.

Wie sehr ist dein Job von der Kultur abhängig? Wie viel Prozent eurer Einsätze macht ihr für kulturelle Anlässe?
Sehr stark, dies wurde uns erst richtig während der Pandemie bewusst, da hatten wir von einem auf den anderen Tag so gut wie keine Aufträge mehr. Erst als dann die Masken-,Test- und Impfpflicht eingeführt wurde, kehrte der Spiess um und wir mussten mangels Personal sogar Aufträge ablehnen.
Schätzungsweise sind fast 80% unserer Aufträge kulturelle Anlässe.

Wie wird man das, was Du machst?
Durch harte Arbeit, Eifer, Motivation, Durchhaltewillen, langjährige Erfahrung, diverse Aus- und Weiterbildungen, der Bereitschaft Neues zu lernen und auf ganz vieles zu verzichten. Freizeitaktivitäten rücken in den Hintergrund, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten ist schier unmöglich, da wir sehr unregelmässig und flexibel arbeiten müssen (hauptsächlich an den Wochenenden).
Oder ganz einfach gesagt: Indem man sich bei einer Sicherheitsfirma bewirbt. Bei einer Anstellung ist der Arbeitgeber gemäss GAV verpflichtet den Mitarbeitern (m/w/d/) eine Grundausbildung von mindestens 20 Std. anzubieten. Die Ausbildung wird vollumfänglich vom Arbeitgeber bezahlt, zusätzlich erhalten die Mitarbeiter während dieser Zeit auch Lohn, da die Ausbildung nach Bundesgesetz obligatorisch ist.

Was magst Du an deinem Job am liebsten? Und was nicht sooooo gern?
Ich mag: Die Abwechslung – bei über 30° an der prallen Sonne im Herrenanzug oder bei klirrender
Kälte beim FIS Weltcup in Adelboden am Start zu stehen, den Kontakt mit Menschen verschiedener Herkunft und aus allen sozialen Schichten. Nie zu wissen was einem erwartet während des Einsatzes.
Was ich nicht so mag: Jegliche administrative Arbeiten sowie den Umgang mit respektlosen und aggressiven Gästen.

Autor

Verein «zmitz»

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Kategorie

  • Stadt Solothurn

Publiziert am

19.12.2023

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