Kuessipan - 1
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Kuessipan - 1

Kinofilm

Kuessipan

117 Minuten

Zwei Mädchen wachsen als beste Freundinnen in einer Innu-Gemeinschaft auf, die sich gegenseitig versprochen haben, zusammenzuhalten, egal was passiert.

Eine Liebeserklärung an Québecs Innu-Community: Die Adaption des gleichnamigen Romans erzählt auf humorvolle und berührende Weise vom Erwachsenwerden zwischen Tradition und Moderne. Mikuan und Shaniss wachsen zusammen in einer Innu-Gemeinde in Québec auf. Die beiden Mädchen sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen und haben sich geschworen, immer füreinander da zu sein. Doch mit der Pubertät kommen die Probleme und eine erste Liebe. Mikuan möchte sich von den Fesseln ihrer Herkunft befreien und träumt von einem Leben ausserhalb des Reservats - von Bildung und ihrem Freund. Ein Riss geht durch die Freundschaft und durch die Beziehung Mikuans zu ihrer Familie.

Man weiss gar nicht, wo man ansetzen soll beim Schreiben über den wunderbaren Film mit dem kurligen Titel Kuessipan. Bei der Sprache, die die Figuren reden, eine Mischung aus Innu und Französisch à la Québequois? Da wird wieder einmal spürbar, wie wertvoll es ist, Filmen in Originalversion zu lauschen und damit auch akustisch nahe am Leben zu sein. Bei der Situation der Innu, die da in Kanada in ein Reservat versetzt sind? Wann haben wir einen derart direkten Einblick in einen Lebensraum, bei dem man während zwei Stunden das Gefühl hat, man sei selber mittendrin? Das führt uns direkt zu zwei Frauen, Sharon Fontaine-Ishpatao und Yamie Grégoire, den Darstellerinnen der beiden Freundinnen Mikuan und Shaniss: Sie spielen umwerfend, mit Haut und Haar, mit Leib und Seele, unbeschönigt schön in den Ups and Downs des Alltags, sind hautnah dran, am Puls des Lebens, das Myriam Verreault nachzeichnet, man weiss nicht, ist das Dokumentation oder Fiktion: Es ist ein Gipfeltreffen der beiden.

Es ist erfrischend, wie die Kanadierin erzählt und damit auch die Tücken des Beziehungslebens erfasst. Ihre rundum überzeugenden Figuren entstammen dem Roman von Naomi Fontaine und dem Leben. Sie lädt uns ein in eine andere Welt beziehungsweise in einen Teil unserer Welt anderswo. Die Freiheit autochthoner Menschengruppen ist kein geografisch beschränktes Thema: Das findet sich weltweit. Genauso wie die Adoleszenz, die die einen früh in Bindungen und Verpflichtungen verschlägt, bevor sie sich recht umsehen konnten, während andere noch träumen wollen und dabei an Grenzen stossen können. Mikuan will schreiben, sie liebt das Wort und erkennt, dass das Wort sich erst über sein Gegenteil definiert. Eine Entdeckung.

Cast & Crew

Director: Myriam Verreault
Producer: Félize Frappier
Cast: Brigitte Poupart, Étienne Galloy, Sharon Ishpatao Fontaine, Yamie Grégoire, Douglas Grégoire, Mike Innu Papu McKenzie, Caroline Vachon, Cédrick Ambroise
Script: Naomi Fontaine, Myriam Verreault
Camera: Nicolas Canniccioni
Editing: Amélie Labrèche, Sophie Leblond, Myriam Verreault
Music: Louis-Jean Cormier
Sound: Sylvain Bellemare, Francis Gauthier
Visual FX: Luc Julien

Dauer

117 Minuten

Sprache

Altersfreigabe

Land

Canada, 2021

Webcode

www.sogenda.ch/Gdg8KH