Gewusst, dass.. Hilari - Start der Solothurner Fasnacht - 1

Gewusst, dass…

Gewusst, dass.. Hilari - Start der Solothurner Fasnacht

Die Solothurner Fasnacht beginnt aber mit dem 13. Jänner. Der Hilari. Hilari heisst heiter, fröhlich.

Mit dem Hilaritag beginnt eine heitere Zeit. Ab diesem Tag heisst Solothurn “Honolulu” und die Rathausgasse “Eselsgasse”.


Historisch ist der effektive Beginn der Fasnacht am späten Nachmittag im Restaurant zum alten Stephan am Friedhofplatz, denn immerhin seit 1888 versammelt sich dort im Säli im ersten Stock die Narrenzunft Honolulu und der Ober zündet die Narrenlampe an.


Die Zeit zwischen Hilari und Fasnacht ist in Honolulu mit vielfältigen Vorbereitungen ausgefüllt: Värsli werden gebrünzelt, es wird gebastelt, gezimmert, gemalt, geschneidert und die jeweiligen Stammlokale dekoriert. Die Fasnachtszeitungen erscheinen.


 


Chinderchesslete


Die Aktivitäten während der 5. Jahreszeit werden inoffiziell durch den Narrennachwuchs eröffnet – jeweils am Mittwochnachmittag vor dem Schmutzigen Donnerstag startet um 15 Uhr die Chinderchesslete von Solothurn. Dann strömen lärmend über 1000 Kinder, Papis, Mamis, Tanten, Grossväter und viele mehr durch die Gassen der Stadt. Seit 1965 organisiert die Fasnachtszunft Vorstadt diesen Umzug, der heute fester Bestandteil des UNO Fasnachtsprogramms ist. Die Chinderchesslete startet auf dem Dornacherplatz und führt durch die Altstadt zurück in die Vorstadt. Dort erhält nach alter Tradition jedes Kind sein Mütschli und Chnörzli zur Stärkung.


Die Idee hinter dem Anlass war, dass die Kinder den schulfreien Nachmittag zusammen mit ihrer Familie verbringen können und gleichzeitig an die Solothurner Fasnacht herangeführt werden. Den Gründervätern aus der Vorstadtzunft schwebte vor, den Nachwuchs für diese Tradition zu motivieren. Das ist bis heute gelungen.


Schmutziger Donnerstag


Mit der Chesslete bricht die Fasnacht vollends in den honolulesischen Alltag ein: Das sogenannte Einläuten der Fasnacht. Bereits am Vortag ist Kinderchesslete, als leise Andeutung auf das, was folgt. Morgens um 5.00 Uhr gibt der Oberchessler auf dem Friedhofplatz das Startsignal, und mit Klamauk und Getöse dringen die Akteure in die stillen Gassen der Altstadt ein und erfüllen sie mit schaurigschönen Chaotenklängen. Kuhglocken, Hörner, Rätschen usw. gehören zum Lärmwerkzeug. Nachthemd, Zipfelmütze und rotes Halstuch sind allgemeines Tenü. Vom kleinsten Knirps bis zum Grosspapa ist alles da. Nach dem Rundgang durch Alt- und Vorstadt gibt es spendierte Mütschli und Mehlsuppe. Am Mittag sollte der Spuk vorbei sein, aber am Vormittag bimmelt es noch in den Strassen, was zu den Auswüchsen unserer schönen Bräuche gehört.


Dieses Jahr findet die Solothurner Fasnacht ohne Plakettenbörse, Hilari und Eröffnungssitzung der UNO statt. Grund ist die epidemiologische Situation.


Wir wünschen trotzdem allen Solothurner und Solothurnerinnen einen schönen und heiteren Hilari.

Autor

Redaktion SOgenda

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Publiziert am

13.01.2022

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