Gewusst, dass…
Gewusst, dass... 6 Fakten über Hummeln
Über Hummeln wissen die meisten weitaus weniger als über Honigbienen. Wir stellen sechs verblüffende Fakten vor
1. Das Hummel-Paradoxon
Der Legende nach entstand in den 1930-er Jahren unter Studenten der Universität Göttingen die Idee, dass Hummeln "eigentlich" zu schwer seien, um zu fliegen. Ihre Flügel galten als zu klein. Die Berechnung basierte allerdings auf der Annahme, dass die Flügel starr seien wie die Tragflächen eines Flugzeugs. Da sie aber elastisch sind, bilden sich Wirbel, die für zusätzlichen Auftrieb sorgen. Aber Berechnung hin oder hier: Wir sehen ja, dass sie fliegen können. Ziemlich gut sogar.
2. Hummeln sind ausgezeichnete Bestäuber
Wenn davon die Rede ist, dass wir Menschen in der Landwirtschaft auf Bienen als Bestäuber angewiesen seien, denken wohl die meisten an die Honigbiene. Fakt ist aber, dass die Hummel mit ihrer extrem langen Zunge eine ebenso gute Bestäuberin ist. Wenn der Blütenkelch noch nicht geöffnet ist, etwa im zeitigen Frühjahr, greift die Hummel zu einem Trick: Sie beißt ein Loch in den Grund der Blütenblätter, um vorzeitig an Nektar und Pollen zu gelangen.
3. Hummeln haben vier Flügel
Was nur wenige wissen: Wie alle Bienen haben auch Hummeln zwei Flügelpaare. Die sind allerdings im Ruhezustand nicht erkennbar – und im Flug so aneinandergekoppelt, dass sie funktional wie ein Paar arbeiten. Hummeln können aber beide Flügelpaare aktiv entkoppeln, etwa, um sie zu putzen.
4. Vom ganzen Staat überlebt nur die Königin
Wie Honigbienen auch, leben Hummeln in Staaten, die Staaten existieren aber jeweils nur ein Jahr: Im Herbst sterben alle Arbeiterinnen. Nur die Königinnen überwintern, die im kommenden Frühjahr im Erdreich nach geeigneten Höhlen suchen, um einen neuen Staat gründen. Der besteht, je nach Art, aus 50 bis mehreren Hundert Arbeiterinnen.
5. Hummeln können stechen
Auch wenn Hummeln irgendwie gemütlich wirken: Treibt man sie in die Enge, können sie stechen. Sie tun das allerdings nur im äußersten Notfall. Darum ist auch selten von Menschen zu hören, die von einer Hummel gestochen wurden.
6. 10 Hummelarten sind in der Schweiz bedroht
1994 mussten 10 der 40 heimischen Hummelarten als bedroht eingestuft werden, neue Resultate werden erst 2021 vorliegen. Für Europa stellte die IUCN 2014 fest, dass 23,6% der Hummelarten vom Aussterben bedroht sind und der Bestand bei 45,6% rückläufig ist.
Diesen Trend abwenden können entschiedene Forderungen an Landwirtschaft und Politik, artenfreundlicher zu produzieren und Lebensräume zu schützen und wiederherzustellen. Von der Zukunft der Bestäuber hängt auch unsere eigene ab: damit es auch übermorgen noch summt und brummt.
Tragen Sie auch zum Schutz der Hummeln bei, damit wir auch in Zukunft Gemüse und Früchte aus der eigenen Region geniessen können.
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Redaktion SOgenda
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