Gewusst, dass… Verleihung der Kunst- und Kulturpreise 2019 - 1

Gewusst, dass…

Gewusst, dass… Verleihung der Kunst- und Kulturpreise 2019

Der Regierungsrat des Kantons Solothurn lädt am Montag, 11. November zur feierlichen Verleihung der Kunst- und Kulturpreise 2019 ins Stadttheater Olten. Der Solothurner Fotograf Daniel Schwartz erhält den mit 20’000 Franken dotieren Kunstpreis. Acht weitere Kulturschaffende bzw. Formationen werden mit Fachpreisen zu jeweils 10’000 Franken ausgezeichnet. Den Anerkennungspreis, ebenfalls zu 10’000 Franken, erhält alt Nationalrätin Ruth Grossenbacher.

Der Regierungsrat des Kantons Solothurn lädt am Montag, 11. November zur feierlichen Verleihung der Kunst- und Kulturpreise 2019 ins Stadttheater Olten. Der Solothurner Fotograf Daniel Schwartz erhält den mit 20’000 Franken dotieren Kunstpreis. Acht weitere Kulturschaffende bzw. Formationen werden mit Fachpreisen zu jeweils 10’000 Franken ausgezeichnet. Den Anerkennungspreis, ebenfalls zu 10’000 Franken, erhält alt Nationalrätin Ruth Grossenbacher.


Datum Montag, 11. November
Ort Stadttheater Olten
Zeit 18:30 Uhr
Die Feier ist öffentlich.


Kunstpreis


Daniel Schwartz
Daniel Schwartz, 1955 in Olten geboren, zählt zu den herausragenden Schweizer Fotografen mit internationaler Ausstrahlung. Zwischen 1990 und 2005 fotografierte er als Mitglied der Redaktion für das Kulturmagazin «Du» sowie als freier Fotograf für Zeitschriften wie «Lettre International» oder die «Neue Zürcher Zeitung». Seine Arbeit führte ihn in zahlreiche Krisengebiete. Daniel Schwartz griff gesellschaftspolitisch relevante Themen wie beispielsweise den Klimawandel stets frühzeitig auf und verfolgte diese in seiner Arbeit über mehrere Jahre hinweg intensiv.


Fachpreise


Preis für Musik
Bait Jaffe Klezmer Orchestra, Musikensemble
Seit 1993 ist das im solothurnischen Schwarzbubenland beheimatete Bait Jaffe Klezmer Orchestra der Tradition der jüdischen Klezmer-Musik verpflichtet. Die Formation ist weit über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus bekannt und gilt als eines der bekanntesten internationalen Ensembles dieses Genres. Die beiden Brüder David und Sascha Schönhaus ermöglichen zusammen mit den Musikern Andreas Wäldele und Niculin Christen mit unkonventionellen Eigenkompositionen auch einer jüngeren Generation den Zugang zu dieser musikalischen Tradition. Nach einem Vierteljahrhundert sprüht die Formation noch immer vor innovativen Ideen. Zum 25-Jahr-Jubiläum veröffentlichte die Formation 2018 neben einem Tonträger auch ein Buch, welches die Geschichte des Ensembles dokumentiert.


Preis für Malerei
Verena Baumann, Malerin
Verena Baumann, 1964 in Solothurn geboren, nimmt seit vielen Jahren in und um Solothurn sowie über die Kantonsgrenzen hinaus aktiv am Kunstgeschehen teil. Mit ungebrochener Neugier erschafft die Künstlerin in ihren Werken über Jahre vielschichtige Bildwelten, die Traumartiges, Visionen, Erlebtes, Erinnertes, Reales und Fiktives befragen und vereinen. Dabei greift sie auch kritische Themen wie beispielsweise die Rolle der Frau in der Gesellschaft auf. Ihre Ausdruckskraft, welche sie mit Malerei und Fotografie sichtbar werden lässt, ist dabei getragen von einer intensiven Auseinandersetzung mit Farbe und Form.


Preis für Literatur
Felix Epper, Autor
Felix Epper, 1967 in St. Gallen geboren und heute in Solothurn wohnhaft, ist mit seinen Texten seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des regionalen Literaturschaffens. Der Autor bedient sich mit Vorliebe an Figuren aus der Literatur- und Kulturgeschichte und vermischt realistische Begebenheiten mit fiktionalen sowie auch mit surrealistischen Stilelementen. Auf seiner Website «Felix Epper schreibt» oder als E-Book veröffentlicht er Prosa und Poesie, in Magazinen und Zeitschriften erscheinen seine kurzen Geschichten. Felix Epper erhielt 2004 einen Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn und war 2015 «Writer in Residence» in der Villa Ruffieux in Sierre.


Preis für bildende Kunst
Theres Eugster-Keller, Kunstschaffende
Samuel Eugster-Keller, Kunstschaffender
Theres Eugster-Keller, 1945 in Menziken geboren, und Samuel Eugster-Keller, 1938 in Ganterswil geboren, sind seit 40 Jahren künstlerisch tätig. Theres Eugster-Keller in Malerei und Zeichnung, Samuel Eugster-Keller arbeitet konzeptionell in der Gestaltung der Umwelt sowie in Bild und Film. Beide richten in ihrem Wirken den Fokus auf die nähere Region, in der sie heute wohnen und engagieren sich deshalb in und um ihren Wohnort Rodersdorf für künstlerische Projekte. Gleichzeitig sind sie aber auch national und international tätig. Zwar arbeiten die beiden nicht oder nur selten als Künstlerduo, sie werden jedoch gleichwohl gemeinsam als engagiertes Künstlerpaar in der regionalen Kunstszene wahrgenommen.


Preis für Musik
Barbara Gasser, Cellistin
Die Cellistin Barbara Gasser, 1977 in Solothurn geboren, hat durch ihr Wirken eine grosse Ausstrahlung weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Ihren Wurzeln, die in der Klassik liegen, bleibt Barbara Gasser treu. Darüber hinaus ist sie aber auch experimentell tätig, sei es in der Improvisation, in der Suche nach neuartigen Klangsphären und Konzertformen. In Formationen spielt sie vorwiegend in den verschiedensten Musikrichtungen und sucht die Zusammenarbeit spartenübergreifend mit Theater oder mit der Bildenden Kunst. In ihren Solo-Programmen hingegen widmet sich Barbara Gasser vor allem der klassischen wie auch der zeitgenössischen Musik. Die Cellistin erprobt immer wieder neue Ideen und geht neue Projekte an, die sie mit viel Begeisterung umsetzt. Zudem unterrichtet sie an mehreren Musikschulen in und um Solothurn.


Preis für Malerei
Bruno Seitz, Maler
Was Bruno Seitz, 1955 in Solothurn geboren, künstlerisch auszeichnet, ist die aussergewöhnliche Art, wie er seine Gemälde erschafft. Über viele Jahre hat der Künstler seine eigene Methode der sogenannten «Impasto-Technik» entwickelt. Dabei trägt er bis zu dreissig Farbschichten auf, was eine atmosphärische Gestaltung ermöglicht, die so noch nicht bekannt ist. Die plastisch wirkenden Malereien von Bruno Seitz, die man auch als Objekte bezeichnen könnte, zeigen stark abstrahierte Motive, welche Assoziationen von Landschaften, Bäumen oder Sträuchern wecken.


Preis für Kulturvermittlung
Verein Uhuru-Festival für Musik und Tanz
Seit 25 Jahren besteht mit dem Uhuru-Festival auf dem Weissenstein ein Kulturprojekt, das sein Publikum weit über die Kantonsgrenzen hinaus findet. Ein Organisationskomitee, zahlreiche Helferinnen und Helfer sowie regionale Unternehmen ermöglichen seither, dass auf dem Solothurner Hausberg einmal im Jahr mehr als fünfzig verschiedene Kurse, tägliche Konzerte von Solistinnen und Solisten oder Gruppen und während der Festivalwoche einstudierte Zirkusaufführungen von Kindern stattfinden können. Dank «Uhuru» – Freiheit auf Suaheli – kann Jung und Alt sich die Stimme schulen lassen, den Tanz optimieren oder Instrumente erlernen.


Preis für Theater
Käthi Vögeli, Regisseurin und Theaterpädagogin
Käthi Vögeli, 1956 in Olten geboren, kann auf eine erfolgreiche, fast 40-jährige Tätigkeit als Theaterschaffende zurückblicken. In dieser Zeit inszenierte sie neben den Freilichtspielen in Niedergösgen auch in Stans, Balsthal, Klingnau, Sursee und Neuchâtel. Sie unterrichtete an der Theaterschule «comart» in Zürich und entwickelte mehr als dreissig Theaterstücke in über siebzig Projekten in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dabei schaffte es die Regisseurin, mit theaterpädagogischem Geschick Amateurspielerinnen zu theatralen Höchstleistungen zu führen und eine Nähe zu ihrem Publikum herzustellen.


Anerkennungspreis
Ruth Grossenbacher, alt Nationalrätin
Ruth Grossenbacher ist eine äusserst engagierte Persönlichkeit, welche Gesellschaft und Kultur im Kanton Solothurn und weit darüber hinaus in den letzten Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. 1973 wurde sie als erste Frau in den Gemeinderat von Niedererlinsbach gewählt und war verantwortlich für «Vormundschaft und Fürsorge, Gesundheit und Landwirtschaft». Im Verfassungsrat des Kantons Solothurn sorgte sie 1981 als Präsidentin der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit für sachliche und transparente Informationen. 1978 übernahm Ruth Grossenbacher das Präsidium der CVP-Frauen im Kanton Solothurn, acht Jahre später das Präsidium der CVP- Frauen Schweiz. Dort kämpfte sie mit grossem Einsatz insbesondere für ein neues Eherecht und organisierte mutige Tagungen zu Gleichstellungsfragen.
Als Mitglied des solothurnischen Fachhochschulrates war Ruth Grossenbacher aktiv am Ausbau der Fachhochschulen beteiligt. Von 1991 bis 1999 politisierte Ruth Grossenbacher als Nationalrätin in Bern in der «Sicherheitspolitischen Kommission» sowie in der «Kommission Bildung und Kultur». Ihr besonderes Augenmerk galt in dieser Zeit der beruflichen Aus- und Weiterbildung von Frauen, der Einführung der Berufsmaturität und den Massnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit.
Während Jahren hat Ruth Grossenbacher als Vizepräsidentin des Kulturzentrums Palais Besenval in Solothurn gewirkt. Als Präsidentin der Gesellschaft Solothurner Filmtage engagierte sie sich von 1995 bis 2005 für den Schweizer Film und förderte die Weiterentwicklung dieser bedeutenden und einzigartigen Werkschau. Als Gründerin des Vereins Archiv in Olten setzte sie sich zudem bis 2014 aktiv für die Erhaltung und Förderung der Fotografie am Jurasüdfuss ein. Auf Bundesebene hatte Ruth Grossenbacher im Jahre 2000 die bundesrätlichen Aufgaben und Pflichten einer Generalkommissärin für die Schweiz an der Weltausstellung in Hannover übernommen. 2002 folgte das Präsidium von „Präsenz Schweiz“. Bei diesem Projekt des Bundes steht die Wahrnehmung der Schweiz im Ausland im Zentrum, insbesondere das bessere Verständnis der politischen und kulturellen Eigenheiten unseres vielsprachigen Landes.
1994 war Ruth Grossenbacher als Wahlbeobachterin für die UNO in ihrem Geburtsland Südafrika. Ihre Erfahrungen als Jugendliche mit der Apartheid hatten ihren Gerechtigkeitssinn sensibilisiert und Ruth Grossenbacher in ihrem lebenslangen Einsatz für Minderheiten, Gleichstellung und Toleranz bestärkt.

Autor

Redaktion SOgenda

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Kategorie

  • Gewusst, dass…

Publiziert am

11.11.2019

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