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SOgenda empfiehlt: Genuss von heissen Marroni

Geröstete Marroni verbinden viele mit dem Herbst. Aber auch im Frühjahr können die kleinen, braunen Früchte wohlige Wärme ausstrahlen und so manches Lächeln auslösen.

Auch die Solothurner*innen lieben Maroni! So es gehört zum Solothurner Stadtbild einfach dazu: Das braun-grüne Marronihäuschen vor dem St.-Ursen-Brunnen auf dem Märetplatz. Seit über 180 Jahren verkauft dort die Familie Strazzini ihre feinen Marroni.


Angefangen hat die Erfolgsgeschichte mit Carlo Scheggia aus Semione im Bleniota. Immer wenn der Herbst in Solothurn Einzug nahm, dann kam er als Marronibrater nach Solothurn. Im Jahre 1871 übernahm dessen Schwiegersohn Giovanni Gianora das Business. Er ist auch der Grund für einen noch heute etablierten Spitznamen. Wegen seinem kräftigen Körper, rundem Gesicht und Stiernacken war der hochgewachsene Tessiner bei allen bald nur noch als «Cheschtelemuni» (Kastanien-Stier) bekannt und beliebt. Seitdem sind weitere Familienmitglieder in seine Fussstapfen getreten, aber der Ehrentitel «Cheschtelemuni» blieb bis heute.


Genauso wie die hervorragende Qualität. Seit jeher werden die Kastanien aus Italien bezogen. Genauer gesagt vor allem aus der Toskana, dem Piemont und der Campagna. Bei der Familie Strazzini kommt nur das Beste in die Eisenpfanne. Ob das den hervorragenden Geschmack ausmacht? Oder ist es auch das Braten auf der Holzkohle? Anders als die meisten Mitbewerber wird weiterhin auf Kohle, statt auf das günstigere Gas gesetzt. Die Maroni werden zudem noch von Hand eingeschnitten, nicht maschinell. So rösten sie schöner.


Marroni-Braten ist also eine Königsdisziplin, die in der Solothurner Altstadt perfektioniert wird. Bei idealen Bedingungen werden sechzig bis neunzig Kilo Marroni pro Tag verkauft. Das sind bis zu sieben Tonnen im Jahr. Immer mittendrin das aus Eichenholz gezimmerte Häuschen, welches Dank einem Streich der Fasnachtszunft Honolulu heute sogar unter Denkmalschutz steht. Die Zunft befand nämlich, dass das Häuschen eine Renovation benötigt. Kurzerhand malte sie es schweinchenrot an, nur um es nach einem Schreckmoment «muni-freundlich» zu überstreichen und im Beisein des Denkmalpflegers neu einzuweihen.


Wer nun schon den Kastanienduft in der Nase spürt, der gönnt sich am besten gleich eine braune Papiertüte mit feinen Marroni der Familie Strazzini. Es erwartet Sie ein einmaliges Geschmackserlebnis, das sogar weit über die Stadtgrenze bekannt ist.


 Standort: Hauptgasse 46, 4500 Solothurn


 


 

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Redaktion SOgenda

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Published on

11.02.2022

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