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Flugzeug-Enthusiast Hugo Mathys zeigt am Red Bull Race Day seine «Classic Formation»

Hugo Mathys wird am 11. August am Red Bull Race Day seine Classic Formation mit vier historischen Flugzeugen am Himmel von Grenchen vorführen.

Wenn am kommenden 10. und 11. August der publikumsträchtige Red Bull Event auf dem Flughafen Grenchen über die Bühne geht, wird auch eine einheimische Flugformation zum Gelingen des spektakulären Anlasses beitragen: Die Classic Formation von Hugo Mathys wird die Fans mit Formationsflug von vier historischen Flugzeugen begeistern.

In der Region ist Hugo Mathys als erfolgreicher Medtech-Unternehmer bekannt, der (zusammen mit seinem Bruder Robert) das Lebenswerk seines Vaters weitergeführt hat, bis er sich letztes Jahr aus dem operativen Geschäft der Bettlacher Mathys AG zurückzog (er bleibt aber Verwaltungsratspräsident).

Bekannter Fliegerenthusiast und Förderer des Flughafens

Schon vor Jahren hat sich Hugo Mathys auch einen Namen als Fliegerenthusiast, Pilot und Förderer des Flughafens Grenchen gemacht. Jetzt, wo er sich aus dem Tagesgeschäft des Unternehmens zurückziehen konnte, bleibt mehr Zeit für sein fliegerisches Engagement. Und dieses wird auch zunehmend spektakulär.

Denn seit einigen Jahren baut Mathys die Classic Formation auf. Eine Display-Formation aus vier historischen Flugzeugen: drei Beechcraft 18 und eine DC 3. Beide Modelle sind Ikonen der Luftfahrtgeschichte. Die DC 3 als erstes Verkehrsflugzeug, das in den USA dem Passagier- und Frachttransport in der Luft zum Durchbruch verholfen hat, die Beech 18 als weit verbreitetes Verbindungsflugzeug für militärische und zivile Zwecke. Beide Flugzeugtypen weisen klassische, wohlproportionierte Formen auf und sind insbesondere in der chromblitzenden Ausführung der Classic Formation eine Augenweide.

Das erste war ein Experimentalflugzeug

«Ich fliege seit meinem 27. Lebensjahr», berichtet Hugo Mathys über seine ersten Flugstunden mit der Segel- und Motorfluggruppe Grenchen. «Meine ersten Löhne habe ich fürs Flugbrevet eingesetzt.» Als Maschinenbauingenieur habe er sich stets auch für die Flugzeugtechnik interessiert. Er baute eine «VariEze» des amerikanischen Experimentalflugzeug-Pioniers Bert Rutan. «Als das dritte Kind kam, habe ich mich aber für die Familie entschieden und das Ding kurz vor der Fertigstellung verkauft.»

Später sei er dann zusammen mit seinem Bruder eine Cessna 172 geflogen, ein Klassiker unter den Sportflugzeugen. Mit 29 machte Hugo Mathys die Prüfung für zweimotorige Flugzeuge. «Bei zweimotorigen Modellen bin ich seither konsequent geblieben, insbesondere nach einem Motorausfall über dem Mittelmeer. Denn mit einem einmotorigen Flieger wären wir da verloren gewesen», erzählt er ein prägendes Vorkommnis.

Und wie kam er auf die historischen Flugzeug-Klassiker? «Mit dem Älterwerden lernt man halt einfach solide Arbeit und bewährtes Design schätzen», erklärt der 63-Jährige und schmunzelt dabei. Back to the Essentials – zurück zum Wesentlichen, könnte man auch sagen. Mit dem Business-Jet ist er nämlich früher viel in Europa herumgereist, wenn auch nicht im Cockpit. Dort sass meistens Jürg Marti, der Hugo Mathys zu den Meetings mit den Firmenkunden flog. Marti war danach bis vor kurzem auch Pilot der Classic Formation.

Die erste Beechcraft 18 kaufte Hugo Mathys an einer Luftfahrtmesse in Genf. «Der Flieger war eigentlich als Blickfang für moderne Business-Jets gedacht, doch für mich war es Liebe auf den ersten Blick», erzählt er. Die DC 3 hingegen gehörte einst einem Club ehemaliger Swissair-Piloten. Bei einem Haar wäre die Maschine an einen Ölscheich verkauft worden, welcher sie als profanen Strassenkreiselschmuck in seinem Emirat aufstellen wollte. «Dabei war doch die Maschine noch flugtüchtig!»

Die DC 3 ist heute sein Lieblingsflugzeug

Der Deal mit dem Araber war aber bereits eingefädelt, als Mathys davon erfuhr. - «Ich stellte den Verkäufer in Dübendorf vor die Wahl: ich zahle sofort, aber nur gleichviel wie der andere Bieter, dafür bleibt aber das Flugzeug der Schweiz erhalten. Das überzeugte ihn offenbar», berichtet Mathys. Die DC 3 ist heute sein Lieblingsflugzeug, das er oft und gern selber fliegt. «Meine Frau Katharina hat übrigens die ganze Innenausstattung der Kabine wieder in den historischen Originalzustand gebracht», berichtet er voller Anerkennung. Die Familie trägt sein Hobby mit und habe selber Freude daran.

Später kamen noch zwei weitere baugleiche Beechcraft 18 dazu. Alle drei Maschinen stammen aus den Beständen der Royal Canadian Air Force. Und alle sind sie im Mathys-eigenen Hangar in Grenchen mit der eindrücklichen Flugzeug-Drehscheibe hangariert. Am 11. August (vgl. Kasten unten) werden alle vier historische Maschinen über Grenchen fliegen. Die Kunst des Formationsfluges beherrscht Hugo Mathys und sein ganzes Team schon seit einigen Jahren. Er hat dafür einen Kurs bei Ruag-Testpilot (und F/A-18 Militärpilot) Philipp Müller gemacht, der selber auch Mitglied der Classic Formation wurde. Worauf ist beim Formationsflug zu achten? – «Das Wichtigste ist Disziplin», erklärt Mathys. «Es erträgt keine Extravaganzen.» Immer im Mai zu Beginn der neuen Saison, trifft sich die Crew zu einem einwöchigen Training in Epinal (F). Die Classic Formation war zuletzt am «Zürifäscht» zu sehen und wird in Grenchen ein zwölfminütiges Programm zeigen.

Quelle: az Solothurner Zeitung
Datum: 30.07.2019, 17:30 Uhr

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az Solothurner Zeitung

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30.07.2019

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